„In allen Dingen hängt der Erfolg von den Vorbereitungen ab." (Konfuzius)


"Parodontitis / Parodontose"

Betrifft vor allem ältere Patienten mit systemischen Erkrankungen.

Zusammenhänge von PAR – kardiovaskulären Erkrankungen

PAR – Diabetes/Rheumatitis

PAR – Arthritis/Adipositas

PAR – Frühgeburten und Untergewicht

Das Risiko von unbehandelten PAR-Fällen besteht darin, dass die Bakterien nicht nur in die Epithelzellen, sondern auch in die Blutzellen wandern von Herz, Gehirn, periphere Gefäße u.a.

Zitat: „Hinter einem schönen Lächeln verstecken sich eine Reihe von Bakterien, der sog. „Biofilm“ auf der Zahnoberfläche.

Gesundes Zahnfleisch ohne Entzündungszeichen kann sich verändern durch Stress und Rauchen. Aus einem symbiotischen Biofilm entsteht ein dysbiotischer Komplex, d.h. es gibt einige pathogene Keime, die den Prozess beherrschen.


Laut Statistik leiden

43% der Patienten  unter einer „leichten“ Parodontitis.

30% der Patienten durch Vererbung an einer Parodontose.

8% der Patienten unter einer „schweren“ Parodontitis.


Bei einer schweren Parodontose spielt vor allem das „Interleukin TYP1“ eine Rolle. Leider weiß man noch nicht genau, welche Polymorphissen es sind.

Nur die „Epigenetic“ sagt aus, ob ein Gen aktiviert ist oder nicht, ob Gene beeinflusst worden sind durch Rauchen, Ernährung, Stress usw.

Denn nur in der EPIGENETIC spielt die Erbmasse DNA eine Rolle. So kann man Gene beieinflussen über Methylierungen und Gegenmethylierungen.

Z.B. Zwillinge haben bei gleicher Erbsubstanz nach 50Jahren ein völlig anderes epigenetisches Muster.

Bei Hypermethylierung werden die Gene inaktiviert und bei Hypomethylierung bleiben die Gene aktiviert.

Z.B. spielt dies bei Tumorerkrankungen eine Rolle.  So aktiviert der „grüne“ Tee Tumorsupressor-Gene, d.h. er inaktiviert die Tumorgene, und hat damit Einfluss auf die epigenetische Struktur.


Abwehrreaktionen bei einer Parodontitis durch

1. neutrophile Granulozyten mit extrazellulären Netzen                                                                                                2. Makrophagen, entzündungshemmende klassische Makrophagen                                                                    3. Dendriten                                                                                                                                                                                    4. T- und B- Zellen für Immunantwort, für Knochenan- und abbau


Diagnostik mittels der WHO-Sonde an 6 Stellen pro Zahn. Sondiert wird der Knochenverlust und ermittelt wird der Entzündungszustand des Bindegewebes.

Die Parodontitis diagnostiziert man an dem tief liegenden Taschen- und Saumepithel. Bei gesunden Zahnfleisch liegt keine Tiefe vor. Nach Sondierung erfolgt die PAR-Therapie am Zahn sowie am Implantat.

Eine Blutung auf Sondierung führt bis zu 30%Attachmentverlust. Noch gravierender, wenn Pusaustritt nach Sondierung erfolgt.

Der Attachmentverlust ist besonders wichtig zu ermitteln:

PSI 0-2 = gesund

PSI 3-4 = Parodontitis – PA-Status

PSI 4-5 = Blutung auf Sondierung

PSI 6     = Furkationsbeteiligung

Entzündungsfreie Taschentiefen von 4mm, sind keine Taschentiefen, sondern Sondierungstiefen.

Taschentiefen ab 9mm therapieren in Kombination mit Antibiose, aber nur bei absolut guter Mundhygiene.


Therapie einer generalisierten schweren aggressiven PAR mit zunehmender Zahnlockerung, überall PSI 4 sondierbar, Sondierungstiefen bis 15mm

1. UPT + CHX-Spülungen

2. Extraktionen

3. Antibiotika/ Cocktails

Bei schwerer chronischer Parodontitis z.B. Gabe eines

„Winkelhoff-Cocktails“ für 7 Tage hilft = aber sehr aggressiv, deshalb CAVE!!!!!  

Evidenzlage: Nachteile:  Allergien,   ev. Pilzallergien (selten)  und  Diarrhoe


„Diabetiker“ haben erhöhtes Risiko zu Parodontis. Laut Metaanalyse, d.h. wo gesunde Patienten mit einberechnet werden, kommt es zu 0,6mm Attachmentverlust. Die eigentliche Taschentiefe ist also viel höher bezogen auf den einzellnen Patienten.

Keine Antibiotikagabe bei gut eingestellten Patienten.

Unterschiede zwischen gut und schlecht eingestellten Diabetikern sind: neutrophile Granulozyten und die Überreaktion der Makrophagen.

„Adipöse“ produzieren Adipokine im Fettgewebe, z.B. Leptine u.a., die den Entzündungsgrad erhöhen.


Risiken der PAR-Erkrankungen

1. Assoziation zu Herzinfarkt nur moderat, meist mittleren Alters ca. 24% Tendenz zu Schlaganfall, Arteriosklerose, Herzbeutelerkrankungen

2. Dreifache Assoziation dagegen bei Diabetes

3. Assoziation zu Arthritis (Ursache Citrullinierung)

4. Assoziation zu Adipositas,z.B. wenn Zähne locker sind, ernährt man sich weicher und süsser

5. Assoziation zu Blutzuckeranstieg. Verschlechterter Wert, der durch die Entzündung hervorgerufen wird führt dazu, dass die Rezeptoren nicht mehr funktionieren. Dadurch kann Diabetes entstehen bzw Folgeerkrankungen wie Mikro- und Makroangiopathie auslösen.

Prinzipiell besteht ein

2,3fach erhöhtes Risiko durch Parodontitis

8,5fach erhöhtes Risiko für parodontale Erkrankungen

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