„In allen Dingen hängt der Erfolg von den Vorbereitungen ab." (Konfuzius)



Socket- und Ridgepreservation

Wenn ein Patient sich entschlossen hat, einen verlorengegangenen Zahn durch ein Implantat zu ersetzen, so kann man eine Ridge-Preservation durchführen, d.h. die Extraktionsalveole sofort mit einer Mucograft, besser mit einer Fibrogide verschließen, um einen Höhenverlust des Knochens zu verhindern und die Schleimhaut vorsorglich zu stabilisieren. Diese Kollagen-Matrix sollte dabei in der Schicht der Lamina propria vernäht werden. Liegt nach der Extraktion ein tastbarer bukkaler Knochendefekt vor, so sollte man von vornherein eine Ridgepreservation planen. Die Durchführung beinhaltet eine entsprechende Aufklappung unmittelbar nach der Extraktion, das Auffüllen mit BioOss als Kollagenblock oder Kollagengranulat, einer darüberliegenden  Biogide.  Diese kann man zusätzlich pinnen, dadurch kann die Biogide entsprechend gezogen und schützend über das Augmentat gelegt werden. Die Pins müssen nicht zwingend entfernt werden. Letztendlich erfolgt das Vernähen der Wundränder zunächst in vertikaler Richtung und anschlißend horizontal. Die nicht verschließbare Wunde kann man u.a. mittels Fibrogide oder eines Freien Schleimhauttransplantates abdecken. Das FST liegt dann über der Biogide. Dies dient vor allem der besseren Ernährung. Letztendlich muss der palatinale OP-Bereich mit einer fest angedrückten Miniplastschiene versorgt werden, meist in Kombination mit dem provisorisch eingebrachten Kunststoffzahn. Abgeschirmt werden sollte mit Antibiose. Letztendlich wird jedoch die Notwendigkeit der Ridge-Preservation und deren Durchführung sehr kontrovers diskutiert in Abhängigkeit von Ausdehnung und Lokalisation der der zu versorgenden Gebiete.


Augmentation der Kieferhöhle 

Das Kieferhöhlenwachstum ist erst nach 20 Jahren abgeschlossen.  Bei der Kieferhöhlen-Operation im Oberkiefer (OK) besteht eine geringe Gefahr, größere Gefäße zu verletzen als im Unterkiefer.  Ultracain forte ist als Anästhetikum das Mittel, um in der Kieferhöhle (KH) möglichst blutarm operieren zu können. Der Kieferhöhlenboden liegt i.R. 10-13 mm vom Alveolarkamm entfernt.

Eine OP <5mm Restknochenhöhe sollte als externer Sinuslift (ESL)erfolgen.      

Eine OP >5mm kann als interner Sinuslift (ISL) erfolgen mit einer Anhebung des Kieferhöhlendaches von ca. 3-4mm.  

Teilweise ist sogar eine Ausheilung der Kieferhöhleneröffnung ohne Knochenersatzmaterial, d.h. nur durch Zubluten möglich.  

Eine Revaskularisation geht komplett vom Restknochen aus. Hinsichtlich der Resorptionsvorgänge erzielt man die besten Ergebnisse als Gemisch von autologen Knochen mit Knochenersatzmaterial (KEM). Deshalb je größer der Sinuslift, umso kleiner die Fensterpräparation. Das laterale Knochenfenster nur so groß gestalten, dass ein Instrument eingeführt werden kann und die Schneidersche Membran intakt abpräpariert werden kann.   Das BioOss-Kollagen-Gemisch der Fa. Geistlich sollte nicht komprimiert werden, sonst verläuft die Revaskularisation umso langsamer.

Das laterale Fenster sollte beim ESL 5-6mm oberhalb des Kieferhöhlenbodens angelegt werden. Von drei Seiten (lateral, ventral und dorsal) erfolgt die Blutzufuhr, nicht hingegen von mesial.

Augmentieren sollte man nur so hoch wie die zu inserierenden Implantatlänge erfolgt.

Klinische Studien belegen, umso dicker der Kieferhöhlenknochen, umso dünner die Kieferhöhlen-Schleimhaut.  

Perforation der KH-SH <5mm – Verwendung von Fibrinkleber,                                        Perforation der KH-SH >5mm – Verwendung einer Membran,                                            Perforation der KH-SH >10mm – muss zugenäht werden. Nach 3-6Monaten entsteht Narbengewebe und es kann optimal der ESL durchgeführt werden.

Membranabdeckung möglichst immer beim ESL.! Membranen möglichst nicht mit Kochsalz anfeuchten, denn man beabsichtigt eher, dass die Membran mit Blut getränkt wird.


Bone-Split = Super Alternative zum Knochen-Transplantat. Splitten im OK erfolgt i.R. mit 100%igen Erfolg. Über einen kleinsten Schnitt in der Kortikalis kann man mit dem Meisel die dünne Knochenlamelle aufdehnen. Einen weichen Knochen braucht man teilweise nur aufbiegen. Bei härteren Knochen sind zum crestalen Schnitt (im OK leicht palatinal versetzt) noch zwei bukkale Entlastungsschnitte notwendig, um den Knochen der Nachbarzähne nicht zu verletzen. Die Entlastungsschnitte bis in die tiefste Stelle der Einziehung legen. Die Implantate ca. 2mm unterhalb des Alveolarkammes inserieren, da 1-2mm Resorption erfolgt. Entstandene Knochenspalten mit KEM auffüllen. Möglichst wurzelförmige Implantate verwenden. Diese kann man weit genug in das aufbereitete Knochenbett einbringen und erst in der Tiefe eindrehen. Die Implantate stehen nach Bone-Split meistens etwas nach bukkal, so dass man diese mit abgewinkelten Abutments versorgen müßte.  Beim Aufspreizen des Knochenfaches das Osteotom in der Alveole belassen, das Implantat gleichzeitig inserieren, da sich sonst Alveole zusammenzieht. Bone-Split eignet sich vor allem für die OK 12 und 22-Regionen mit 3,3mm durchmesserreduzierten Implantaten.  

(Angeblich wird Bone-Spreeding im OK nicht mehr angestrebt wegen Gefährdung der bikortikaeln Verankerung)

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